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  • AutorenbildUnser Salzkammergut

Von Ananasminze bis Zitronenthymian

Besucher des „Straussn Kräutergutes“ in Ohlsdorf ernten neben duftenden Kräutern auch wertvolles Wissen. In Workshops vermittelt Andrea Göschlberger Anwendungsbereiche und Vielfalt des üppigen Kräutergartens am Hof – von eigenhändiger Ernte bis zum selbstgemachten Hydrolat und eingeweckten Gerichten. Seminare zu Coaching, Teambuilding und Zeitmanagement runden das Programm ab …


© Monika Löff


Dass hier am Hof der Göschlbergers in der Kleinreith Straße in Ohlsdorf bei Gmunden die Malve neben der japanischen Ölminze und der Estragon neben dem Tausendgüldenkraut um die Wette wachsen, war ursprünglich nicht geplant. Andrea Göschlberger war zwei Jahrzehnte lang Trainerin am WIFI und hat zuletzt das Metallausbildungszentrum in Linz geleitet, bevor die Idee entstand, am heimischen Gutshof in Ohlsdorf etwas Bleibendes zu schaffen.

„Die Zusammenarbeit mit Menschen war für mich immer immens wichtig, doch ich wollte auch unseren Hof wieder mehr beleben“, erzählt Andrea Göschlberger, während wir eine Führung durch den Kräutergarten bekommen. Hin und wieder pflückt unsere Gastgeberin ein Kräuterblatt, zerrebelt es mit den Fingern und lässt uns daran riechen: eine gehaltvolle Aromatherapie begleitet von regem Bienengesumm der Holzbiene, einer heimischen Wildbienenart, die sich in dem wunderschönen Garten hörbar wohlfühlt.


Die Idee, einen Kräutergarten mit Workshops zu verbinden, sei sozusagen über Nacht gekommen, als der Pächter, der die Wiese regelmäßig gemäht hat, in Pension ging. Es entstand anstelle dieser Wiese ein erster Versuchsgarten. „Der Grundgedanke war: Es sollten wieder mehr Leute zu uns auf den Hof kommen“, erinnert sich Göschlberger. „So wie damals bei meiner Schwiegermutter, als sie noch Milch und Eier ab Hof verkauft hat und immer Besucher da waren.“

Einen Gemüsegarten habe die Betreiberin vom „Straussn Kräutergut“ in Wahrheit schon vor Jahren angelegt und bewirtschaftet, doch das Bewusstsein und der Stellenwert hierfür kamen erst viel später. „Die Nähe zur Natur und zu den Pflanzen war schon immer da. Das hat mir in Wahrheit meine Großmutter bereits vor Jahren vorgelebt. Mit zunehmendem Alter wurde mir immer wichtiger, diese Werte zu pflegen und an die nächste Generation weiterzugeben. Es sollte am Ende des Tages etwas von dem, was man macht, bleiben.“


Andrea Göschlberger wollte am heimischen Gutshof etwas Bleibendes schaffen. © Monika Löff


Ein kleines Paradies

Unsere „Kräuterführerin“ bleibt vor dem prachtvollen, rosafarbenen Echinacea-Beet stehen und erzählt von der Großmutter und derem Bauerngarten mit Ringelblumen, Sonnenhut und vielen anderen Blumen, aus denen Salben, Tees und Tinkturen hergestellt wurden. Damals gab es in jedem Haushalt eine eigene kleine Kräuterapotheke. „Genau so etwas, wo noch mit der Hand gearbeitet wird, ganz ohne Maschinen, das wollte ich machen.“


Und weiter: „Heute bin ich selbst Großmutter und möchte diese Lebensweise an meine Kinder und Enkelkinder weitergeben.“ Dabei arbeitet die stolze Großmutter mit Sicherheit um vieles mehr als früher und das Einkommen ist im Vergleich zu ihrem Trainer-Job viel geringer, doch den Garten betreibe sie eben aus Überzeugung und mit ganzem Herzen. Geld stehe da nicht im Vordergrund.


Ehemann Johann ist ebenso überzeugt und unterstützt seine Frau, wo es nur geht – von der Ernte bis zur Verarbeitung der Kräuter. Zudem gibt es eine Kooperation mit dem „Feichtlgut“, einer Werkstatt mit integrativer Beschäftigung in Ohlsdorf, deren Bewohner zweimal die Woche oder je nach Bedarf im Kräutergut mithelfen. „Da ich so gerne mit Menschen zusammenarbeite, war für mich dann der nächste logische Schritt, die Arbeit in der Natur und mit den Kräutern mit meinen Workshops zu verbinden.“


Lesen Sie die ganze Geschichte und finden Sie noch tolle Rezepte in der Sommerausgabe von "Unser Salzkammergut"...


Das Straussn-Kräutergut in Ohlsdorf. © Monika Löff



Text: Zivana de Kozierowski


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