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  • AutorenbildUnser Salzkammergut

Sagenhaft wandern im Salzkammergut

Was passiert, wenn man auf eine verflixte Irrwurzen tritt? Wo ist Schweigen Gold? Und was hat es mit dem Dachsteinweibl auf sich? Helmut Wittmann und Sabina Haslinger wollen den Erzählschatz des Salzkammerguts bewahren und haben für ihr erstes gemeinsames Buch überlieferte Sagen mit großartigen Wanderungen kombiniert. Tauchen wir ein in eine Welt voll Zauber und Mystik!

Von Sternsteinen, Wildfrauen und dem verflixten Dachsteinweibl handeln die Sagen rund um den Dachstein. Am Bild spiegeln sich Himmel und Erde im mystischen Moorauge vom Löckermoos.


Text: Petra Kinzl

Fotos: Georg Kukuvec


„Sagen erklären uns die Welt auf ihre ganz eigene zauberhafte Weise“, findet Helmut Wittmann, der in Grünau im Almtal beheimatet ist und dem seit mittlerweile über 30 Jahren der Ruf des Märchenerzählers vorauseilt. „Faszinierend, welche Geschichten im Salzkammergut seit Jahrhunderten in der Luft liegen“, leitet der Autor zahlreicher Publikationen die druckfrischen 264 Seiten ein und meint weiter: „Sie erzählen, wie ein Wassermann dabei half, das Salz im Salzkammergut zu entdecken, wie Siedlungen und Städte entstanden, warum stolze Burgen zu Ruinen wurden und wie sich markante Felsformationen und Gebirgszüge bildeten.“ Für das frisch erschienene Buch „Sagenhaft wandern im Salzkammergut“ hat der leidenschaftliche Erzähler viele der regionalen Sagen aus dem Ausseerland, rund um den Dachstein, aus dem Ischler Land, dem Seengebiet und aus seiner Heimatregion Almtal zu Papier gebracht.

Auch die begeisterte Wanderführerin, Kräuterpädagogin und Jodlerin Sabina Haslinger trug das Ihre zum Buch bei. Sie hat Wander- und Ausflugstipps zusammengestellt, die ins Reich von Riesen, Nixen und Zwergen führen. „So können Groß und Klein das Salzkammergut mit anderen Augen entdecken“, betont die Oberösterreicherin mit einem Lächeln.



Helmut Wittmann und Sabina Haslinger.

Er: Märchenerzähler. Sie: Kräuterpädagogin, Geschichtenerzählerin und Jodlerin. Zusammen haben sie den wertvollen Erzählschatz des Salzkammerguts in ein interessantes Buch mit Wandertouren gepackt.

Gesagt werden will auch:

Die Erzählungen sind nicht das Produkt Einzelner. „Diese Sagen werden von vielen Menschen getragen“, macht der bekennende Hut- und Schnauzbartträger aus dem Almtal deutlich, der damit herzliche Dankesworte an all jene Menschen richtet, die ihr ortskundiges Wissen beigesteuert haben.


Nun aber genug der Worte, lasset Taten folgen!

Begeben wir uns auf die Spuren überlieferter Erzählungen und zu mythischen Plätzen. Dabei begegnen wir verwunschenen Wesen wie dem Dachsteinweibl, versteinerten Riesen, dem Wassermann, einem verirrten Holzknecht und so manchem verborgenen Geheimnis, das bis heute gut gehütet ist.


TIPP

Alle Tourenbeschreibungen können auch unterwegs online über einen QR-Code, der im Buch „Sagenhaft wandern im Salzkammergut“ angeführt ist, abgerufen werden.



Wanderung zur Ruine Wildenstein

BAD ISCHL


Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Katrin Seilbahn (gebührenpflichtig)

Aufstieg: Links neben dem Seilbahngebäude führt der Wanderweg steil und schottrig die ehemalige Skipiste in einem Bogen um den Burgfelsen empor (der Beschilderung folgen). Nach etwa 700 Metern, gut 120 Höhenmetern und ca. 20 Minuten Gehzeit ist bereits links oberhalb eines Trafogebäudes die Ruine erreicht. Die Aussicht auf Bad Ischl ist wunderschön und das alte Burggemäuer lädt zum Erkunden ein. Neben dem sagenhaften Burgfräulein sind in der Ruine auch zeitweise Fledermäuse zu Hause, welche tagsüber hängend und abends fliegend beobachtet werden können. Bitte die Tiere nicht durch Taschenlampen beunruhigen oder gar anfassen!

Abstieg: Nach ausgiebiger Ruinen-Erkundung führt der Abstieg über den Römerweg links die Forststraße etwa 30 Minuten hinunter bis zur Dreifaltigkeitskapelle an der Engleitenstraße. Hier steigt man wieder links in den Soleleitungsweg ein, der beinahe eben und schön schattig unter Bäumen vorbei am Kaiser-Jagd-Standbild zurück zum Ausgangspunkt verläuft.

Level: leicht, 125 Höhenmeter, 5 Kilometer, ca. 1,5 Stunden



Wer zur Ruine Wildenstein wandert, trifft auf das Jagd-Standbild des Kaisers und vielleicht sogar auf Fledermäuse, die in den Burggemäuern Unterschlupf suchen.




Wanderung zu Zimitzwasserfall und Zimitzalm
GRUNDLSEE

Ausgangspunkt: Gößl am Grundlsee, Parkplatz Zimitzbach bzw. vor dem Murbodenhüttl


Aufstieg: Entlang des Zimitzbaches verläuft der Weg zuerst kurz die Forststraße entlang, ehe er nach wenigen Minuten spitz links hinauf abzweigt. Hier gelangt man auf den alten, früher für den Viehtrieb und das Holzziehen angelegten Pfad, der mit seinen gelegten Steinmauern noch gut erkennbar ist. Angenehm ist hier die Wanderung im Buchenwald mit dem Rauschen des Baches unter dem Blätterdach. Für Kinder befindet sich unter einem Wurzelstock eine kleine „Bärenhöhle“, und bereits nach 30 Minuten taucht der herrliche Wasserfall des Zimitzbaches auf, wo das Wasser durch glatt geschliffene Felsen tost. Direkt entlang des Baches mit seinen moosüberwachsenen Steinen geht man nun weiter und kommt kurz nach Überquerung der Zimitz auf der gleichnamigen Alm an (Almhütte der Familie Seidl). Unter den Abstürzen des Reichensteins, unweit der Alm, befindet sich der Zimitz-Ursprung – ein mystischer Platz, den die Wirtsleute gerne den Wanderern verraten. Nachdem der Wassermann vom Grundlsee ja bis heute nicht mehr gesichtet wurde, hat er sich, wie Sagen andernorts berichten, vielleicht an einen ruhigen Bach zurückgezogen. Ob er jetzt im abgeschiedenen Quellgebiet nahe der Zimitzalm lebt?


Vorsicht, wer in diesem Gebiet unterwegs ist, denn in den Felswänden sollen sich Birigstutzen – geheimnisvolle Wesen halb Echse, halb Schlange – herumtreiben.


Abstieg: Hinter den Almhütten verläuft der Rundweg nun noch etwa 150 Höhenmeter aufwärts entlang einer Forststraße, siehe Punktmarkierung an einer Fichte hinter den Almgebäuden. Die Route kann durch Steige abgekürzt werden und ist mit Schildern Richtung Gößl ausgewiesen. Danach steigt man am Weg 213, vorbei an der Jagdhütte Gößler Schwaiber, Richtung Tal ab.


Vorsicht: In einem Quellgebiet auf einer Seehöhe von ca. 1.020 Metern nicht den Abstieg nach Gößl wählen, sondern den Weg geradeaus nehmen! Zumeist führt der Steig weiterhin schattig durch den Wald, welcher aber an einer Stelle einen schönen Blick auf den dunklen und geheimnisvollen Grundlsee freigibt. Beinahe wieder im Tal angelangt, folgt man der Beschilderung in Richtung Zimitzwasserfall, kommt so erneut zum Bach, überquert ihn über einen breiten Holzsteg und wandert vorbei an einem alten, kleinen Mühlengebäude zurück zum Ausgangspunkt.


Hinweis: Der Bereich um diese Wanderung ist besonders tierreich – bitte um Beachtung des Wildschutzgebiets (Hinweistafeln!).


Level: leicht bis mittel, 440 Höhenmeter, 8 Kilometer, ca. 2 Stunden 40 Minuten


Einkehr: Seidlhütte auf der Zimitzalm (Juli bis August), Murbodenhüttl


...die ganze Story finden Sie im Magazin!


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