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Sag amoi...

Vom „Bunkl“ über den „Waidbrunzer“ bis hin zum „Viafleck“ – Manfred Wolf sammelt seit fünf Jahren Mundartwörter und hat diese in seinem Buch „Sag amoi“ zusammengefasst.


© Trauner Verlag


Was hat unser Dialekt mit dem Englischen zu tun? Was ist ein „Waidbrunzer“? Und wo kommen wir hin, wenn wir „gschlacht“ gehen? All diese Wörter und auch Redewendungen lassen sich in dem Buch „Sag amoi“ von Manfred Wolf nachschlagen. Seit fünf Jahren sammelt der Mühlviertler Journalist, der auch eine Dialekt-Kolumne in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ schreibt, Mundartwörter.

Vergessene Mundart-Schätze

„Sprache ist und war immer lebendig“, sagt Wolf. „Demnach kommen und gehen Wörter, auch im Dialekt. Und der wird heute immer weniger gesprochen, was ihn gewissermaßen zu einem schützenswerten Kulturgut macht.“ Aus diesem Grund wohl hat er seine Sammlung an Wörtern und Redewendungen in einem Buch zusammengefasst und mit teils skurrilen, aber immer interessanten Geschichten ergänzt. Darin finden sich Vornamen in der Mundart ebenso wie Wochentage oder Gemütszustände und charmante Schimpfwörter im Dialekt. Das ist so unterhaltsam wie informativ – oder haben Sie gewusst, dass die „Wetti“ die Barbara ist und man zum Dienstag auch „Irchtá“ sagt? Und auch der eingangs erwähnte „Waidbrunzer“ wird erklärt. „Früher wurde das Färberwaid, das für den in Österreich verbreiteten Blaudruck benötigt wurde, in Urin getränkt, um die Farbstoffe zu lösen, daher kommt dieser besonders spezielle Ausdruck”, erklärt Wolf.

I learn English oder I learn Englisch?

Es hat freilich lange gedauert, bis sich die jeweiligen Sprachen zu dem entwickelt haben, was sie heute sind. „So lässt sich auch sprachgeschichtlich begründen, warum es zum Beispiel zwischen Deutsch und Englisch zahlreiche Überschneidungen gibt, haben sich doch beide Sprachen aus dem Indogermanischen entwickelt”, weiß der Autor. „Und diese Parallelen reichen auch bis in den Dialekt hinein.“ Beispiele gefällig? Das englische „handsome“ (hübsch) wird bei uns auch zu „handsam“, „after“ (danach) zu „aft“ und „always“ (immer) zu „oiwei“. Und: Der englische Satz „I learn English“ heißt auf gut oberösterreichisch: „I learn Englisch“. Der Unterschied beschränkt sich hier – zumindest in der geschriebenen Version – tatsächlich nur auf ein kleines „c“.


Text: Nicole Madlmayr


Lesen Sie die ganze Geschichte in der Sommerausgabe von "Unser Salzkammergut"...

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