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  • AutorenbildUnser Salzkammergut

Glücksorte im Salzkammergut

Die Luft wird kühler, der Himmel wird klarer, die Blätter werden bunter:

Der Herbst zieht ein im Salzkammergut. Die beste Zeit, um zur Ruhe zu kommen, die Erlebnisse des Sommers zu reflektieren und sich neu auszurichten. Das geht besonders gut an einem Glücksort. Wo diese im Salzkammergut zu finden sind, hat uns Reisebloggerin Viktoria Urbanek im Interview verraten, die gerade ein Buch über Glücksorte im Salzkammergut herausgebracht hat.

INDIAN SUMMER FEELING: BERGBLICK VOM ALTAUSSEER SEE

Wie bunt kann das Glück denn sein? Wenn sich der Sommer verabschiedet und der Herbst im Ausseerland Einzug hält, gibt es nur eine Antwort: kunterbunt! Das Farbspektrum scheint überzulaufen und man merkt dann, wie wenig es eigentlich braucht, um Energie und auch Glück in den einfachen Dingen zu tanken.


Text: Linnéa Harringer Fotos: Viktoria Urbanek, privat



Sie trägt am liebsten Dirndl, ist ursprünglich aus der Steiermark, lebt in Oberösterreich, hat über 70 Länder bereist und betreibt den größten Reise- und Tauchblog Österreichs: Viktoria Urbanek. Seit drei Jahren hat sie auch einen Österreich-Pod- cast „No Kangaroos“, in dem sie ihre Heimat kennen und lieben lernt. Mit jedem noch so kleinen Abenteuer in der großen weiten Welt wird ihre Sehnsucht nach der Heimat ein Stückchen größer. Nun hat sie das Salzkammergut erkundet und darüber ein Buch geschrieben: „Glücksorte im Salzkammergut. Fahr hin & werd glücklich.“ Wir haben mit der Reisebloggerin über ihre persönlichen Glücksorte im Salzkammergut, das Alleine-Reisen und die Faszination der herbstlichen Jahreszeit gesprochen.

Viktoria, du hast über 70 Länder bereist, mehr als 40 davon mit deinem Dirndl, und schreibst darüber auf deinem Blog „Chronic Wanderlust“. Wie ist das entstanden und wie kam es dazu, dass du mit dem Dirndl reist?

Meinen Reiseblog habe ich als Studentin 2014 gestartet und die Austrian Airlines haben dann 2015 eine neue New-York-Flugroute zum Flughafen Newark in New Jersey aufgenommen. Dafür suchten sie zwei BloggerInnen, die dort hinfliegen und Challenges machen. Um rauszustechen bei den Bewerbungen und nicht wie alle anderen einfach nur zu schreiben, wie weltoffen ich bin, habe ich mir überlegt, das Ganze in Tracht zu machen. Und es hat geklappt! Die Community der AUA war begeistert und ich bin dann tatsächlich im Juni 2015 eine Woche nach New York geflogen, mit im Gepäck hatte ich nur drei Dirndl, sechs Blusen, meinen Hut und einen Pyjama (lacht). Von da an hatte ich dann mein Dirndl bei nahezu jeder Reise dabei!



Bei den Pinguinen in Südafrika. Bloggerin Viktoria Urbanek reist im Dirndl um die Welt.


Du bist ursprünglich aus der Steiermark, hast dein Herz an einen Oberösterreicher verschenkt und lebst jetzt in Enns. Wie kam es dazu, dass du das Salzkammergut genauer erkundest und darüber ein Buch schreiben wolltest?

Mein Mann hat Familie in Gosau und meine beste Freundin betreibt den Rauhbergerhof in Tiefgraben (übrigens der erste Glücksort in meinem Buch). Deswegen war ich schon immer oft und gerne im Salzkammergut. Wenn man mit Einheimischen unterwegs ist, lernt man die Orte auch nochmal ganz anders kennen. So habe ich mich total in die Gegend verliebt. Ich bin viel in der Welt unterwegs – doch Österreich bietet ja auch so viele wundervolle Orte und Erlebnisse. Dinge, die mir zu Hause lange nicht aufgefallen sind, habe ich durch meine Reisen erst so richtig schätzen gelernt. Darüber spreche ich auch in meinem Österreich-Podcast „No Kangaroos“.


„Dinge, die mir zu Hause lange nicht aufgefallen sind, habe ich durch meine Reisen erst so richtig schätzen gelernt.“ Viktoria Urbanek

Was macht denn einen Ort für dich zu einem Glücksort?

Ich finde, Glück muss nicht wahnsinnig groß sein, das kann ein Augenblick sein. Das kann auch nur eine Kleinigkeit sein. Das hat aber, finde ich, auch ganz viel mit einem selbst zu tun. Wenn man mit sich selbst nicht zufrieden ist, dann kann man an einem wunderschönen Ort sein und das Glück wird nicht überschwappen. Man wird es nicht spüren. Deswegen ist mein Buch auch eine Einladung, dass man sich einen Ort aus dem Buch heraussucht und dann mit dieser Einstellung auch dorthin geht und einmal spürt. In sich selbst reinspürt und offen für das Glücksgefühl ist. Das Bankerl am Nordufer des Hallstätter Sees zum Beispiel. Wenn man sich dort in der Früh hinsetzt, wenn jeder noch schläft, und da dann die Sonne über den Bergkamm herüberklettert und der See zuerst noch spiegelglatt ist und dann die Enten kommen, die ihre Bahnen ziehen und quasi den See aufbrechen. Das kann so etwas Einfaches sein … und plötzlich ist man durchflutet von einem Glücksgefühl.



Im Zwetschkenreich: Dauerausstellung im Naturpark Attersee-Traunsee

Wer hätte gedacht, dass die Zwetschke ein richtiges Revival erlebt? Und dass es im Naturpark Attersee-Traunsee über 2.000 verschiedene Sorten gibt und dies das Alleinstellungsmerkmal eben jedes Naturparks ist? Das Salzkammergut ist immer wieder gut für Überraschungen!



Freiheit am Berg: Entlang der Loser Panoramastraße

Im steirischen Teil des Salzkammerguts weht ein anderer Wind und das spürt man am besten bei offenem Verdeck im Cabrio oder zumindest bei offenen Fenstern beim Cruisen entlang der Loser Panoramastraße im Ausseerland. Auf neun Kilometern schlängelt sich die Panoramastraße den Loser hoch und schmiegt sich sanft an seine Hänge, Felsen und Weiden. Wer auf der Suche nach einem romantischen Ausflugsziel mit seinem Lieblingsmenschen ist, sollte am späten Nachmittag im Sonnenuntergang fahren!




Ist das Bankerl dein persönlicher Lieblings-Glücksort im Salzkammergut?

Ja, das ist einer. Aber einer der lustigsten Orte zum Recherchieren war für mich das Klo-Museum in Gmunden. Oder einer der schönsten Momente war die Wanderung am Altausseer See im Herbst, mit diesen Indian-Summer- Farben. Bei diesen Herbstfarben glaubt man, da hat wer mit Photoshop gearbeitet. Das kann nicht echt sein! Ich war alleine dort wandern und habe Fotos gemacht und bin dabei einem Mann begegnet, einem waschechten Altausseer, der mir zeigte, wo ich die schönsten Perspektiven zum Fotografieren finde. Wir sind dann gemeinsam weiter gewandert und haben fotografiert. Diese kleinen Momente machen für mich den Zauber aus. Dafür muss man aber auch offen sein! Deswegen habe ich auch ganz viel von der Recherche allein gemacht, ganz bewusst.

Bist du generell viel alleine unterwegs auf deinen Reisen?

Ja, ich bin sehr gern alleine unterwegs, eben weil man tolle Leute kennenlernt und ich auch gern Zeit mit mir verbringe. Da komme ich zum Lesen, zum Nachdenken und Reflektieren. Das genieße ich sehr. Dieses Jahr war ich fünf Wochen allein in Mexiko und das war einfach großartig. Es ist unglaublich bereichernd, wenn ich in Länder reise, wo ich noch nie war und mich nicht auskenne, und ich so herausfinden muss, wie das Land so tickt. Das kann man viel besser, wenn man allein unterwegs ist. Empfehle ich also auch fürs Salzkammergut (lächelt).


Hast du keine Angst alleine in fernen Ländern?

Nein, habe ich nicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass „Angst im Gepäck“ ein schlechter Begleiter ist, dass man Unsicherheit ausstrahlen würde und dann eher was passieren könnte. Vor Corona war ich die Hälfte des Jahres unterwegs, jetzt sind es so um die 40 Prozent, und mir ist glücklicherweise noch nie was passiert.



Tipp aus der Redaktion: Indian Summer Feeling am Offensee

Mein persönlicher Glücksort im Salzkammergut im Herbst ist der malerische Offensee. Ich liebe es, im Herbst dort mit meinem Hund Mika spazieren zu gehen, wenn die Luft erfüllt ist von einem sanften Duft herabgefallener Blätter und die Umgebung in warmen Rot- und Goldtönen erstrahlt. Der perfekte Ort, um seine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen, frische Energie zu tanken und die Natur zu genießen.

Redakteurin Linnéa Harringer und Redaktionshund Mika


...die ganze Story finden Sie im Magazin und online zum Durchblättern!




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