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  • AutorenbildUnser Salzkammergut

Gegen alles ist ein Kraut gewachsen

Wer im Salzkammergut etwas über Heilpflanzen erfahren will, ist bei Tanja Mittendorfer-Lichtenegger genau richtig. Bei ihr dreht sich alles um Naturphilosophie, jahrtausendealtes Wissen über Pflanzen und wie man durch Heilpflanzenkunde wieder ein Stück Urvertrauen zurückgewinnen kann.

Ein Treffen zwischen Königskerze, Wilder Malve und Braunelle ...



Kaum ein Wölkchen trübt den Himmel über Bad Goisern an diesem heißen Spätsommertag. Wir stapfen durch das hohe Gras einer naturbelassenen Wiese – unzählige Schmetterlinge und Bienen. Rushhour in der Botanik. Kaum zu glauben, dass hier am Kalmberg noch bis vor wenigen Jahren Skisprung-Bewerbe mit Tausenden Besuchern stattgefunden haben.

Die Kraft der Pflanzen

Tanja Mittendorfer-Lichtenegger, Mutter von drei Kindern und diplomierte Heilpflanzenpädagogin besucht die Kalmberg-Wiese regelmäßig, um diese Fülle und Vielfalt an Kräutern und Blumen bei ihren Kräuterwanderungen vorzustellen und ihr Wissen darüber an Interessierte weiterzugeben. Brachflächen wie diese, die vom Mensch gestaltet und von der Natur zurückerobert wurden, bieten für eine ganze Reihe anpassungsfähiger Pflanzen besonders gute Lebensbedingungen.

Ruderalpflanzen zum Beispiel sind die ersten Pflanzen, die sich in solchen Gegenden wieder ansiedeln. Hier vor allem die Schafgarbe – auch als Bodenheilerin bekannt, weil sie es vermag, im Laufe der Zeit völlig übersäuerte Böden wieder zu regenerieren. „Und was dem Boden guttut oder diesen gar heilt, gilt in der sogenannten Signaturenlehre auch für den Menschen. Deswegen ist die Schafgarbe auch für den Menschen so besonders heilsam“, erzählt Tanja Mittendorfer- Lichtenegger, während sie mit den Händen über die zarten, weißen Blüten dieser Heilpflanze streift.

Wer bei der Kräuter- und Heilpflanzenexpertin aus Bad Goisern eine Ausbildung macht, bekommt ein wesentliches Basiswissen über heimische Kräuter mit auf den Weg und beobachtet gemeinsam mit der Pädagogin vom Frühjahr bis zum Herbst die physiologischen Veränderungen der Pflanze und wird über deren heilende Inhaltsstoffe sowie deren Anwendungsgebiete genau informiert. Neben dieser Jahresausbildung gibt es außerdem Kräuter-Frühjahrswanderungen, um in das Thema hineinzuschnuppern. Besonders beliebt sind auch Räucher-Workshops, wo die Teilnehmer an verschiedenen Themenabenden die heilenden Kräfte der Pflanzen kennenlernen können.



Wunderbare Engelwurz

„Heute ist ein perfekter Tag, um Blüten und Kräuter für die Trocknung zu ernten“, erklärt die Heilkräuterpädagogin. „Damit keine Feuchtigkeit in der Pflanze ist, sollte es auch am Vortag nicht geregnet haben. So behält die Pflanze mit der Ursprungsfarbe auch die wichtigsten Inhaltsstoffe und die heilenden Wirkstoffe bleiben erhalten.“ Als Tanja Mittendorfer-Lichtenegger über die üppige Sommerwiese spaziert, entdeckt sie ein besonders schön gewachsenes Exemplar einer Engelwurz mit einer stolzen Höhe von über zwei Metern.


„Mit der Wurzel dieser Pflanze werden die Bauchorgane des Menschen erwärmt und somit besser durchblutet“, erklärt die Kräuterexpertin. Diese Pflanze werde zur Reinigung der Organe verwendet – vor allem von Frauen, die schwanger werden möchten. Engelwurz als Balsam hilft, wenn die Nebenhöhlen „beleidigt“ sind und in geräucherter Form gilt diese Wurzel als die Vermittlerin: „Stark nach unten verwurzelt und nach oben hin offen“, so Mittendorfer-Lichtenegger über die Symbolik dieser Pflanze in der Pflanzenheilkunde und fügt hinzu: „Umgemünzt auf das Leben bedeutet dies, dass ‚es‘ nur so funktionieren kann. Daher ist der Engelwurz in der Kräuterkunde auch so mächtig.“



„Die Pflanzenkunde hat mir ein Stück Urvertrauen geschenkt.“

Tanja Mittendorfer-Lichtenegger




Lassen Sie sich inspirieren!

Die ganze Geschichte lesen Sie jetzt in der aktuellen Ausgabe.

Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff


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