Unser Salzkammergut
Eine Schnapsidee, die Früchte trägt
Rosi Huber brennt. Und zwar nach dem „Maria Theresianischen Brennrecht“ – ein Obstbrennrecht aus dem 18. Jahrhundert, das an ihr Haus gebunden ist. Die Weyreggerin brennt aber nicht nur die Erträge von Streuobstwiesen – auch Holz oder frisch gebackenes Brot werden von ihr destilliert. Von anerkannten Gremien wird sie dafür prämiert. Ein Besuch bei „D‘Brennerin“ am Attersee.

Hochprozentiges ist Männersache? Irrtum! Beim Schnapsbrennen haben immer mehr Frauen die Hosen an. Zumindest hier in Weyregg am Attersee. Denn da ist die hohe Kunst des Destillierens seit drei Generationen fest in weiblicher Hand. Diese Tatsache hätte die erste Kaiserin Österreichs mit Sicherheit sehr entzückt, denn schließlich war es ja Maria Theresia selbst, die im 18. Jahrhundert das Brennrecht eingeführt hat. Dieses Recht galt aber nicht für jeden. Nein, das exklusive Recht, klaren Alkohol zu brennen, wurde ausschließlich an „rechtschaffende, fleißige und ordentliche Bauern“ verliehen. Bis heute ist es an das jeweilige Haus bzw. den Bauernhof gebunden und kann auch nur mit diesem weitergegeben werden.

Am Anfang war die Zwetschke. Als nämlich Rosi Huber, die mittlerweile eine echte Spezialistin auf dem Gebiet des Klaren und Gebrannten ist und sich deshalb auch „Edelbrandsommelière“ nennen darf, vor 15 Jahren auf der kleinen Brennanlage ihrer Mutter mit dem Schnapsbrennen begonnen hat, war es vor allem die gemeine Hauszwetschke, welche den Rohstoff für die ersten Brennversuche darstellte. Der Zwetschke ist die Weyreggerin bis heute treu geblieben, denn obwohl dieser kleinen, oft übersehenen Frucht (zu Unrecht) etwas eher Altmodisches anhaftet, begann sie damals, sich intensiv mit diesem „Hausobst“ zu befassen. Es folgten Jahre des Probierens und Experimentierens, die sich gelohnt haben. Diesen Frühling erhielt „D‘Brennerin“ für ihren edlen Zwetschkenbrand die höchste Auszeichnung: eine Goldmedaille!
Lassen Sie sich inspirieren!
Das Interview lesen Sie jetzt in der aktuellen Ausgabe.
Text: Zivana de Kozierowski Fotos: Monika Löff
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