top of page
  • AutorenbildUnser Salzkammergut

Die schönsten Bergseen


Von versteckten Kleinoden wie dem Gosausee bis hin zu Relikten aus der Eiszeit wie auf der Tauplitz: Bergführer und Fotograf Herbert Raffalt zeigt uns die schönsten Bergseen im Salzkammergut, die alle etwas gemeinsam haben: eine absolute Toplage.


Text: Petra Kinzl

Fotos: Herbert Raffalt



„Bergseen sind geduldige Zuhörer, sie lassen uns staunen und sie geben uns Kraft und Energie.“

Herbert Raffalt, Bergführer und Fotograf



Glasklar, tiefblau und eiskalt: Bergseen sind die Juwelen unserer alpinen Landschaft. Im Sommer verlocken gar manche zum Abkühlen in malerischer Kulisse, im Herbst laden sie mit ihrer schillernden Vielfalt zum Verweilen und Träumen ein. „Bergseen sind magische Sehnsuchtsorte, die uns in ihren Bann ziehen“, findet Herbert Raffalt und vertieft seine Ansicht so: „Bergseen sind geduldige Zuhörer, sie lassen uns staunen und sie geben uns Kraft und Energie.“ Der geprüfte Berg- und Skiführer sowie mehrfach ausgezeichnete Fotograf aus der Steiermark begab sich auf unzählige Erkundungstouren und hat davon einen wunderschönen Text-Bild-Band von Österreichs schönsten alpinen Gewässern erstellt. Darunter befinden sich auch eine Reihe aus dem Salzkammergut, in unterschiedlichen Höhenlagen: etwa der Laudachsee (895 m) in der Gemeinde Gmunden, der Almsee im Almtal (589 m), der Gosausee (933 m) oder der Löcker(n)see (1.400 m) in der Dachsteinregion, der Hirzkarsee (1.814 m) am Dachstein-Krippenstein-Plateau, der Lahngangsee (1.494 m) im Ausseerland, der Steirersee (1.450 m) auf der Tauplitz oder der Spechtensee (1.051 m) am Rande des Toten Gebirges. Allesamt verzaubern sie in Toplagen das alpine Landschaftsbild.

Relikte der Gletscher

Die meisten sind Relikte einer längst vergangenen Zeit, als sich gewaltige Eismassen von den höchsten Gipfeln unseres Landes ins Tal ergossen. Mächtige Gletscher haben auf ihrer Reise der Schwerkraft folgend die Alpenlandschaft modelliert und geformt. Dabei sind Gräben und Kare entstanden. Die kesselförmigen Vertiefungen an Berghängen unterhalb von Gipfel- und Kammlagen haben sich nach dem Rückzug der Gletscher mit Wasser gefüllt. Entstanden ist dadurch eine vielfältige Gebirgslandschaft, die uns mit ihren stillen Gipfeln und hohen Wassern immer wieder in Staunen versetzt.

Das Element Wasser

Das spielt in den Bergen seit jeher eine bedeutende Rolle. „Ob als rauschender Wasserfall, als frisches Quellwasser oder eben als stiller Bergsee. Wasser versorgt uns mit Leben. Seit ewigen Zeiten übt es eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf uns Menschen aus“, möchte Herbert Raffalt diese Faszination jedem zugänglich machen und zum Erwandern animieren. Denn beim Wandern, und das gilt für Erwachsene und ganz besonders für Kinder, werde es dann richtig spannend, wenn irgendwo Wasser über Felsen rauscht oder ein sprudelnder Bach zum Spielen und Verweilen einlädt. Dabei unterscheiden sich die Gewässer in Höhenlage und Erreichbarkeit: Manche sind leicht und schnell erreichbar und familientauglich. Für andere braucht es eine gute Kondition und die notwendige Bergerfahrung. Doch egal welche Könnerstufe, in der Regel wird man mit einem außergewöhnlichen Naturerlebnis in spektakulärer Umgebung belohnt.


BUCHTIPP

Unsere schönsten Bergseen

50 Seenwanderungen in Österreichs Bergwelt.

Herbert Raffalt, Verlag Bergwelten, ISBN 9783711200433, € 30




Paradies für Naturbeobachter

Der Almsee


Der Weg rund um den Almsee im Almtal erfüllt alle Kriterien für eine (kinderwagentaugliche) Genusswanderung: mit schönen Blicken übers Wasser hin zu den felsigen Gipfeln des Toten Gebirges.


Die Ufer sind sehr naturnah geblieben und Lebensraum vieler Tiere sowie seltener Farne und Gräser – schon seit 1965 steht das Gebiet um den See unter Naturschutz.


Der landschaftlich wunderschön gelegene Bergsee wird von Aagbach, Kolmkarbach und zahlreichen Grundwasserquellen gespeist – durch die Löcher am Seegrund blubbert stetig eiskaltes Quellwasser. Der See ist außerdem sehr fischreich: Äschen, See- und Bachsaiblinge, Bach- und Regenbogenforellen kann man im klaren, türkis leuchtenden Wasser beobachten. Neben verschiedenen Wasservögeln leben hier auch Graugänse, die in den 1970er-Jahren von der nahe gelegenen Konrad Lorenz Forschungsstelle angesiedelt wurden. Die Gipfel von Neunerkogel, Zehnerkogel, Elferkogel, Zwölferkogel und Einserkogel am südlichen Ende des Sees dienten früher den Bauern des Almtals als natürliche Sonnenuhr und werden deshalb als „Almtaler Sonnenuhr“ bezeichnet.



Daten & Fakten zur Tour


Seehöhe 589 m

Talort Grünau im Almtal, Oberösterreich

Ausgangspunkt Parkplatz Seeklause (590 m)

Einkehr Gasthof Seehaus

Anforderungen für den Rundweg 40 Hm, 1–1,5 Stunden

Gipfel zum Mitnehmen Brandberg Nordwestpfeiler (819 m; 230 Hm, 1,25 h), Ameisstein (776 m; 160 Hm, 45 min.)

Bewertung Kondition: 2 von 5 Punkten Technik: 1 von 5 Punkten Erlebnis: 4 von 5 Punkten




Kraftplatz im Moor

Der Löcker(n)see


Versteckt in einem Latschenwald liegt ein alter Kraftplatz im Hochmoor – mit Blick auf den gewaltigen Gosaukamm. Das Naturschutzgebiet Löckernmoos mit seinem romantischen Moorsee ist bereits vor rund 11.000 Jahren entstanden.

Der Name „Löcker(n)see“ entstammt dem Gosauer Dialekt – „Löckern“ oder „Leggan“ sind Latschen oder Latschenkiefern, die hier oben überall zu finden sind.


Das Hochmoor dehnt sich über insgesamt 7,7 Hektar aus, sein Name entstammt dem Gosauer Dialekt: Löckern („Leggan“ gesprochen) sind Latschen oder Latschenkiefern, diese sind hier oben neben Hunderten von bunten Libellen überall zu finden. Dem See fehlt übrigens ein oberirdischer Zufluss, er bezieht sein gesamtes Wasser aus dem Moorkörper, wo es in geringen Mengen unterirdisch zufließt. Wegen seines sauren Wassers können sich weder Fische noch Schnecken oder Krebsarten ansiedeln, dafür gibt es eine Reihe anderer Pflanzen und Tiere, die nur in Hochmooren vorkommen. So entsteht ein sehr fragiles und extrem schützenswertes Ökosystem – und einer der schönsten Plätze des Landes, der auch unter Einheimischen lange Jahre als Geheimtipp galt. 2015 wurden Hochmoor und See zum schönsten Ort Oberösterreichs gewählt, seitdem handelt es sich um ein beliebtes Ausflugsziel, das sich auf eigens angelegten Holzstegen erkunden lässt.



Daten & Fakten zur Tour


Seehöhe 1.400 m

Talort Gosau, Oberösterreich

Ausgangspunkt Parkplatz Hornspitzbahn Gosau Mittertal (750 m); oder Gosau Hintertal (770 m)

Anforderung im Aufstieg 640 Hm, 1,5 Stunden

Bewertung Kondition: 4 von 5 Punkten Technik: 3 von 5 Punkten Erlebnis: 5 von 5 Punkten


... die ganze Story finden Sie im Magazin und online zum Durchblättern.
21 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page