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  • AutorenbildUnser Salzkammergut

Die Endls von der Alm

Von der Gjaid Alm am Krippenstein über die Ferienhäuser „Heinz“ und „Helena“ in Altaussee bis hin zum biologischen „StaENDL“ am Loser – was Mikela und Patrick Endl anpacken, geht auf! Die beiden stecken so viel Liebe ins Detail, was man auf Anhieb sehen, schmecken und fühlen kann.


Nach sechs Jahren als Hüttenwirtsleute auf der Gjaid Alm am Dachstein-Krippenstein, wissen Mikela und Patrick Endl genau, worauf es bei einem perfekten Urlaub ankommt – auf die Liebe zum Detail. Das spürt man bei ihren Ferienhäusern, wie hier beim „Das Heinz“ (Foto), sofort. Foto: Klaus Krumboeck



Die Familie Endl aus Altaussee zeigt, wie ein Leben abseits des „Hamsterrads“ aussehen kann. Verwurzelt im Salzkammergut und doch frei, lebt die fünfköpfige Familie im Einklang mit Mensch und Natur. Ihre drei Kinder Heidi (7), Resi (5) und Fritz (4) verbrachten ihre ersten Lebensjahre auf der Gjaid Alm, im Sommer zwischen Ziegen und Minischweinen auf der Almwiese und im Winter auf den Skipisten. Aktuell sind die Endls die Hälfte des Jahres mit dem Wohnmobil in Europa unterwegs, Mikela und Patrick unterrichten dabei die Kinder selbst – am Strand und in den Bergen. Dabei lernen sie ihnen, was alles möglich sein kann, wenn man etwas wirklich will und mit Freude und Liebe dabei ist. Wir haben mit Mikela und Patrick Endl über ihre Liebe zum Salzkammergut, ihre gefühlt tausend Projekte, ihr GastgeberInnen-Gen und ihren besonderen Familienalltag gesprochen.



Aufgewachsen auf der Alm.

Die drei Kinder Heidi, Resi und Fritz haben ihre ersten Lebensjahre auf der Gjaid Alm zwischen Bergen, Natur und Tieren verbracht. Foto: Klaus Krumboeck


Sechs Jahre lang haben Sie die Gjaid Alm – eine Schutzhütte am Dachstein-Krippenstein – bewirtschaftet. Wie kam es dazu?

Mikela: Wir haben schon ein paar Jahre davor bei der Renovierung der Hütte auf der Gjaid Alm geholfen und uns in den Ort da oben verliebt. Als unsere erste Tochter Heidi auf die Welt kam, wurde uns die Bewirtschaftung der Gjaid Alm angeboten. Da wir schon immer von einer Hütte träumten, haben wir uns getraut und die Hütte gepachtet.

Kommen Sie aus der Gastronomie?

Patrick: Nein, wir hatten keine Erfahrung (lacht).

Mikela: Ich habe schon immer mal wieder in der Gastronomie gearbeitet, war dabei aber nie selbstständig.

Was war Ihre Philosophie als Hüttenwirtsleute?

Patrick: Da wir unsere Heidi hatten, und dann auch noch zwei Kinder nachkamen, haben wir den Schwerpunkt auf Familien gelegt. Natürlich kamen auch täglich Wanderer, Bergsteiger und Skitourengeher zu uns, aber da wir als Familie auf der Alm gelebt haben und das Familienleben verkörpert haben, hat Gleiches auch Gleiches angezogen. Im Sommer hatten wir einen Streichelzoo auf der Alm mit Ziegen, Minischweinen, Schafen und Minishettlandponys. Das haben die Kinder immer geliebt.

Mikela: Unsere Philosophie war es auch, biologische Produkte anzubieten. Wir haben versucht, immer fair zu sein. Fair gegenüber unseren Gästen, mit unseren Mitarbeitern und gegenüber der Natur und den Tieren.

Wie funktionierte das auf der Alm mit den Kindern?

Patrick: Das konnte nur funktionieren, weil wir immer Unterstützung von einem Au-pair-Mädchen aus Nepal hatten. Die Arbeit auf der Hütte ist ein 24-Stunden-Job. Man ist zwar physisch immer bei den Kindern, aber natürlich ist man als Gastgeber voll eingespannt. Da kann man nicht den ganzen Tag für die Kinder da sein.

Mikela: Die Kinder sagen jetzt im Nachhinein, dass das die schönste Zeit in ihrem Leben war. Sie wären gerne auf der Alm geblieben (lächelt). Im Winter waren sie den ganzen Tag Skifahren auf unserem Haushang und im Sommer auf den Almwiesen mit den Tieren unterwegs. Wir hatten oft das Gefühl, zu wenig Zeit für sie zu haben, aber die Kinder selbst haben es als unglaublich schön empfunden. Es waren ja auch jeden Tag ganz viele andere Kinder bei uns oben auf der Alm.

Wo sind die Kinder in die Schule gegangen?

Mikela: Als Heidi schulpflichtig wurde, ging die Coronapandemie los. Wir haben uns dann entschieden, Heidi selbst auf der Alm zu unterrichten. Anders wäre es auch gar nicht gegangen, da die erste Seilbahn erst um halb zehn Uhr im Tal ankommt. Das Zu-Hause-Unterrichten hat uns dann allen so viel Freude bereitet, dass wir es weiterhin machen.

Haben Sie das auch mit Resi und Fritz vor?

Patrick: Grundsätzlich ja, wenn sie das auch wollen.

Mikela: Sie sehen ja, wie wir Heidi unterrichten. Unsere Resi will bereits jetzt immer mitmachen und hat großen Spaß am Lernen.

Patrick: Es ist schön, wie selbstständig Heidi durch den Heimunterricht wird. Seit sie flüssig lesen und schreiben kann, kann sie sich viel leichter selbst etwas erarbeiten.

Warum haben Sie dann den Job auf der Gjaid Alm aufgegeben?

Patrick: Es war ein 24-Stunden-Job mit viel Verantwortung und wir hatten das Gefühl, unseren Kindern nicht mehr ganz gerecht zu werden. Als Hüttenwirtsleute ist man immer in Alarmbereitschaft, es kommt auch vor, dass in der Nacht Gäste abgängig sind oder Notfälle im Haus passieren. Es ist ein Knochenjob und mit drei Kindern war das teilweise schon sehr fordernd, auch wenn wir das Leben auf der Alm geliebt haben. Wenn es am schönsten ist, sollte man bekanntlich aufhören.

Mikela: Es war ein ungünstiger Zeitpunkt aufzuhören, weil es ja super gelaufen ist. Wir haben über die Jahre viel gelernt und das Bewirten und Beherbergen von Gästen war unsere Berufung. Aber auf Dauer wird man müde und wir wollten die Lebenslust und Freude daran nicht verlieren, daher haben wir uns entschieden, etwas Neues zu machen.

Entstand daraus die Idee mit den Ferienhäusern „Helena“ & „Heinz“?

Mikela: Wir haben überlegt, wie es nach der Alm weitergehen könnte, und da es uns immer am Herzen lag, Menschen in unserer schönen Gegend zu beherbergen, hatten wir die Idee mit dem Ferienhaus. Patrick hat das alte Ferienhaus seines Vaters parallel zur Hüttenwirtschaft selbst renoviert und wir haben uns entschieden, es an Gäste zu vermieten.

Patrick: Das war „Das Heinz“. „Das Helena“ haben wir später entdeckt und waren von der Lage am Sonnenhang sofort begeistert.

Mikela: Obwohl anfangs hat uns „Das Helena“ schon Bauchschmerzen bereitet. Monate nachdem wir ein Kaufangebot abgegeben haben, erhielten wir just am ersten Tag des Corona-Lockdowns den Zuschlag. Damals wussten wir nicht, wie es mit der Gjaid Alm weitergehen soll. Der Lockdown traf uns mitten in der Hauptsaison und wir hatten noch Waren im Wert von mehreren Zehntausend Euro auf der Alm. Da war die Nachricht, dass wir „Die Helena“ kaufen müssen, vorerst einmal ein Schock. Wir konnten aber nicht mehr zurücktreten, und Patrick meinte, dass wir das schon irgendwie schaffen werden. Ich hatte große Bedenken dabei, aber wir haben uns getraut, und es bisher keine Sekunde bereut. Auch „Das Helena“ ist so ein schönes Haus geworden!



Vom Balkon der „Helena“ kann man im Sommer wie im Winter einen wunderschönen Weitblick auf den Dachstein genießen. Foto: Klaus Krumboeck



Lesen Sie die ganze Geschichte und erfahren Sie alles über die Liebe der Familie Endls zum Salzkammergut in der Winterausgabe von "Unser Salzkammergut"...

Text: Linnéa Harringer

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